Der Nahe Osten ruft
🚐 Juhuii, ich darf wieder auf Reise gehen. War ja auch Zeit. Über 1 Jahr in einem Pferdestall zu überwintern, tönt ja nicht mal so schlecht.
Nur: Man ist eingesperrt und kraftlos (Batterie abgehängt), wartet auf die gelegentlichen Besuche und bekommt auch noch Probleme mit der Identität (Auto-Kz hinterlegt). Aber das ist jetzt Geschichte. Heute, zum geplanten Aufbruchstermin, sind wir alle wieder so «motorisiert», wie wir es uns wünschen.
Schon im vergangenen Sommer haben meine Untermieter begonnen, ihre Reisen zu diskutieren. Erst ging es darum, den Winter im Oman zu verbringen. Dann ging der Gaza-Krieg los und meine Chefs bekamen kalte Füsse. Dann folgte das mehrmonatige Projekt «Argentinien, Bolivien, Peru und Chile». Da freute ich mich wieder auf das südamerikanische Ambiente und hoffte auf einen Diesel on the Rocks auf der Überfahrt nach Montevideo.
Aber auch dieses Projekt musste der Idee weichen, mit Unterstützung von Arabienprofis und im Schutz einer kleinen Reisegruppe den Nahen Osten zu bereisen. Während 6 Monaten soll es durch Länder wie Georgien und Armenien, den Iran und Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate sowie durch Saudi-Arabien, Jordanien und den Irak gehen.
Stolz bin ich auf meine neu erworbene Nachhaltigkeit: Jetzt kann ich nämlich aus jeder Wasserpfütze sauberes Trinkwasser herstellen. Ja, das gibt es. So kann ich helfen, die vielen Wasserflaschen aus Pet, die auf unserer langen Reise anfallen würden, zu vermeiden.
Weil meine Mitfahrer von Tuten und Blasen keine Ahnung haben (von mir), haben sie bei mir ein Ferndiagnosesystem installiert. Damit erfahren sie «in the middle of nowhere», wo ich Fieber habe und in welches Krankenhaus sie mich bringen sollen. Na ja, ich hoffe natürlich, dass ich ausreichend widerstandsfähig bin und das nicht nötig sein wird😊. Obwohl: Der Diesel soll im Iran besonders schweflig riechen😣. Wie mir das dann bekommen wird, wird sich zeigen.
Das Reisevisum für mich selbst (Carnet de Passage) ist auch schon besorgt. Diese Länder wollen einfach sicher sein, dass ich nicht nur einreise, sondern auch wieder weiterziehe. Das Einreisevisum meiner Chefs in den Iran haben wir leider noch nicht. Das müssen wir in München abholen. Aber WIR sind zuversichtlich, dass auch dies klappen wird.
Ich bin von Kopf bis Fuss geprüft und meine Gelenke sind geschmiert. Auch habe ich schöne, neue, verstärkte Wanderschuhe für die Wüste bekommen. Und all die vielen (aus meiner Sicht) unnötigen Dinge meiner Untermieter sind eingepackt und verstaut. Nun kann es losgehen.
Meine mitfahrenden Reisegenossen sind wahre Schwergewichte und haben beeindruckende Bodies. Ob das immer ein Vorteil ist, werden wir dann sehen, wenn ich leichtfüssig über eine kleine Brücke schweben darf und meine Kumpels nasse Füsse bekommen beim Durchqueren des Baches 😉
Unser erstes Ziel ist der Treffpunkt in der Osttürkei, nahe der Grenze zu Georgien. Wir wollen uns dafür 4 Wochen Zeit lassen und uns dabei erholen von den Strapazen der vergangenen Monate.
Drum sage ich jetzt: Auf Wiedersehen, tschüss, bye bye, ciao ciao, hasta luego und ma’a salama 😊